Drogenfachgeschäft
Modell für eine alternative Drogenpolitik
Maximilian Plenert
Das Konzept beschreibte einen Ausweg aus der Drogenprohibition und fordert den kontrollierten Verkauf aller Drogen in Fachgeschäften mit umfangreichen Informationsangeboten, die Reduktion strafbewehrter Vorschriften und Gesetze auf die Bereiche Jugend- und VerbraucherInnenschutz sowie Straßenverkehr sowie die Einführung einer Drogensteuer zur Finanzierung von Drogenhilfe und Drogenprävention.
Das sog. Drogenproblem läßt sich in drei Bereiche unterteilten:
Drogenabhängigkeit und Drogenmissbrauch als Symptome sozialer Probleme, Schäden durch einen falschen Umgang mit Drogen und qualitativ schlechte Substanzen sowie die Folgen der Prohibition wie des Drogenschwarzmarktes. Das Konzept des Drogenfachgeschäfts setzt insbesondere beim zweiten und dritten Aspekt an. Das Konzept erhebt nicht den Anspruch, alle Drogenprobleme aus der Welt zu schaffen, es kann aber die Probleme auf pragmatische Weise minimieren. Unabhängig von einem legalen oder illegalen Handel werden die Menschen auch weiterhin Drogen konsumieren, ein Verbot hindert sie daran nachweislich nicht.
Die psychischen und physischen Schäden der KonsumentInnen durch einen falschen Umgang mit Drogen und mangelnde Qualität der Substanzen lassen sich nur durch einem kontrollierten Verkauf aller Drogen in Fachgeschäften mit umfangreichen Informationsangeboten beseitigen. Ein Fachhandel kann sicherstellen, dass diejenigen, die konsumieren wollen, auch Drogen bekommen können, die frei von mehr oder weniger
gesundheitsgefährdenden Verunreinigungen sind und deren Wirkstoffgehalt bekannt ist. Die Verunreinigungen machen derzeit Drogen weitaus gefährlicher als sie aufgrund ihrer pharmazeutischen Wirkung sein
müssten. Gerade bei den Todes- und Unfallursachen beim Gebrauch von Heroin und Partydrogen zeigt sich, dass ungewollte Überdosierungen und minderqualitative Drogen eine zentrale Rolle spielen.
Eine konsequente Legalisierung vom Anbau über den Großhandel bis hin zum Einzelverkauf an die DrogenkonsumentInnen würde die organisierte Kriminalität schwächen, die Finanzierung von Terrorismus durch Drogenhandel beseitigen und den Bauern in den Erzeugerstaaten endlich eine Perspektive geben. Ferner sollen die KonsumentInnen durch eine Drogensteuer die staatlichen Hilfeangebote, umfangreiche Drogenprävention sowie den volkswirtschaftlichen Schaden ihres Drogenkonsums finanzieren.
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